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Bauer trotzt Olivenbaumsterben

nano 3sat, Reportage

20. Dezember 2019

​Seit Jahren vertrocknen in Apulien in Süditalien großflächig die Olivenbäume. Einer von mehreren Faktoren für das dramatische Sterben der Olivenbäume ist das Bakterium Xylella fastidiosa. Das Bakterium, welches zum langsamen vertrocknen der befallenen Bäume führt, ist von der EU als unheilbares Quarantänepathogen eingestuft, eine folgenreiche Entscheidung. Denn um die Ausbreitung des Bakteriums zu stoppen, müssen laut EU Durchführungsbeschluss infizierte Bäume in der Eindämmungszone nach Norden plus 100 Meter drum herum vernichtet werden. Eine sehr drastische und sehr erfolglose Maßnahme. Denn trotzdem breitet sich die Krankheit weiter aus. 60 Millionen Olivenbäume gibt es in Apulien, etwa 21 Millionen sind im sogenannten Infektionsgebiet im Salento. Können sie gerettet werden?

 

Denn jetzt gibt es eine wissenschaftlich geprüfte Methode, das sogenannte Protokoll Scortichini, welche es ermöglicht, dass die infizierten Bäume trotz Befall mit dem Bakterium zusammenleben können. Eine Kupfer-Zink- Zitronensäure Lösung verhindert im Xylem der Bäume, dass die Pflanzen langsam vertrocknen. Mit Kernspinnresonanz haben die Wissenschaftler der Universität Salento in Lecce in ihren Laboren die Wirksamkeit der Methode sogar auf molekularer Ebene nachweisen können.

 

Bisherige Strategie in Apulien ist, die infizierten Bäume zu entwurzeln. Zur Neuanpflanzung sind nur zwei (angeblich resistente) Olivensorten zugelassen, eine davon ist für das  hyperintensive Bewirtschaftungssystem geeignet.  Xylella wird von Befürwortern der Agrarindustrie als Chance gesehen, endlich das alte Agrarmodell umzukrempeln. Sind die alten Bäume nun doch noch zu retten, wo es Möglichkeiten gibt, mit einer Xylella Infektion zusammenzuleben?

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